Club-Berater: "Als Verband greifbar sein"

Das Projekt Club-Berater*innen ist Teil des Masterplans 2024, eines Maßnahmenpakets, mit dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sowie seine Regional- und Landesverbände die Vereinsqualität verbessern und den Vereinsfußball stabilisieren möchten. Felix Moschkau (26) vom Thüringer Fußball-Verband (TFV) spricht im DFB.de-Interview über seine Arbeit als Club-Berater.

DFB.de: Wie läuft in der Regel die Kontaktaufnahme zwischen einem interessierten Verein und einem Club-Berater ab, Herr Moschkau?

Felix Moschkau: Häufig sind es Trainer, Abteilungsleiter, Nachwuchskoordinatoren oder Vorstandsmitglieder, die uns per E-Mail oder Telefon kontaktieren. Der Thüringer Fußball-Verband gehörte schon 2021 zu den Pilot-Standorten des Projekts. Seit Januar dieses Jahres haben wir in unserem Verband nun drei Club-Berater, um den knapp 1000 Vereinen in den neun Fußballkreisen besser gerecht zu werden. Manchmal ergibt sich der Kontakt mit den Amateurvereinen aber auch in einem anderen Kontext, wenn wir zum Beispiel Aktionen und Projekte des Verbands vorstellen. Auf jeden Fall finden dann noch Besuche vor Ort statt, bei denen die Vereinsvertreter ihre Anliegen dann direkt loswerden können.

DFB.de: Welche Themen tauchen häufig auf?

Moschkau: Meistens geht es um die Gewinnung von Ehrenamtlichen. Das kann die Suche nach Nachwuchstrainern betreffen oder nach Freiwilligen, die an Spieltagen Getränke und Speisen verkaufen. Wir helfen aber auch bei Themen wie der Gründung von Nachwuchsspielgemeinschaften oder Fragen zu Fördervereinen oder dem Passwesen. Die Schwerpunkte sind sehr vielfältig.

DFB.de: Wie versuchen Sie, an der Stelle dann konkret zu helfen?

Moschkau: Es gibt kein allgemeingültiges Patentrezept. Bei jedem Verein ist die Situation speziell. Beim Thema Ehrenamtsgewinnung kann es aber beispielsweise ein gutes Mittel sein, schon beim Ausfüllen des Mitgliedsantrages abzufragen, ob die Bereitschaft da ist, sich ehrenamtlich einzubringen und was sich die Beteiligten vorstellen könnten. Das Spektrum als Club-Berater ist breit. Man muss nicht alles wissen. Aber man muss wissen, wer sich detailliert in einem Themengebiet auskennt, und dann den entsprechenden Kontakt vermitteln können. Durch mein vorheriges Freiwilliges Soziales Jahr habe ich viele Bereiche und Ansprechpartner kennengelernt.

DFB.de: In Wolfsburg fand kürzlich ein Workshop mit anderen Club-Berater*innen aus ganz Deutschland statt. Wie haben Sie die Veranstaltung erlebt?

Moschkau: Das war schon der zweite Workshop, bei dem ich dabei war. Ich finde es immer wieder interessant, sich untereinander auszutauschen. Jeder hat eine andere und damit individuelle Herangehensweise an die verschiedenen Themen. Man lernt also neue Impulse kennen. Mit der Volkswagen Arena hatte der Workshop einen coolen Rahmen.

DFB.de: Was möchten oder konnten Sie schon direkt in die Arbeit einfließen lassen?

Moschkau: Wir hatten ja eben schon das Thema Ehrenamtsgewinnung: Da kann es ein sehr gutes Mittel sein, zum Beispiel jedes halbe Jahr eine gemeinsame Veranstaltung mit den Neumitgliedern zu planen. Es ist viel wert, wenn die Mitglieder regelmäßig mit den Beteiligten des Vereins im Austausch sind.

DFB.de: Sind Sie auch als Ehrenamtlicher in einem Verein engagiert?

Moschkau: Ich bin mittlerweile nur noch beim SC 1918 Großengottern in der Landesklasse als Abwehrspieler am Ball. Bei meinem vorherigen Verein hatte ich mich aber parallel auch als Jugendtrainer engagiert. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich beiden Aufgaben nicht in dem Umfang gerecht werden kann, wie ich es von mir selbst erwarte. Für die Zukunft kann ich mir es aber sehr gut vorstellen, wieder Jugendtrainer zu sein.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit als Club-Berater aus?

Moschkau: Ganz klar die Besuche vor Ort. Es kommt durchaus oft vor, dass ich die Vereinsvertreter schon von den Duellen mit meiner Mannschaft kenne oder dass man sich nach der Beratung dann im Rahmen eines Spiels wiedersieht. Dadurch, dass man schon vorher in Kontakt war, ist die Bereitschaft groß, sich den Frust von der Seele zu reden oder zu erzählen, was die Vereine bedrückt. Durch den persönlichen Austausch wollen wir als Verband greifbar sein.

[mspw]

Das Projekt Club-Berater*innen ist Teil des Masterplans 2024, eines Maßnahmenpakets, mit dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sowie seine Regional- und Landesverbände die Vereinsqualität verbessern und den Vereinsfußball stabilisieren möchten. Felix Moschkau (26) vom Thüringer Fußball-Verband (TFV) spricht im DFB.de-Interview über seine Arbeit als Club-Berater.

DFB.de: Wie läuft in der Regel die Kontaktaufnahme zwischen einem interessierten Verein und einem Club-Berater ab, Herr Moschkau?

Felix Moschkau: Häufig sind es Trainer, Abteilungsleiter, Nachwuchskoordinatoren oder Vorstandsmitglieder, die uns per E-Mail oder Telefon kontaktieren. Der Thüringer Fußball-Verband gehörte schon 2021 zu den Pilot-Standorten des Projekts. Seit Januar dieses Jahres haben wir in unserem Verband nun drei Club-Berater, um den knapp 1000 Vereinen in den neun Fußballkreisen besser gerecht zu werden. Manchmal ergibt sich der Kontakt mit den Amateurvereinen aber auch in einem anderen Kontext, wenn wir zum Beispiel Aktionen und Projekte des Verbands vorstellen. Auf jeden Fall finden dann noch Besuche vor Ort statt, bei denen die Vereinsvertreter ihre Anliegen dann direkt loswerden können.

DFB.de: Welche Themen tauchen häufig auf?

Moschkau: Meistens geht es um die Gewinnung von Ehrenamtlichen. Das kann die Suche nach Nachwuchstrainern betreffen oder nach Freiwilligen, die an Spieltagen Getränke und Speisen verkaufen. Wir helfen aber auch bei Themen wie der Gründung von Nachwuchsspielgemeinschaften oder Fragen zu Fördervereinen oder dem Passwesen. Die Schwerpunkte sind sehr vielfältig.

DFB.de: Wie versuchen Sie, an der Stelle dann konkret zu helfen?

Moschkau: Es gibt kein allgemeingültiges Patentrezept. Bei jedem Verein ist die Situation speziell. Beim Thema Ehrenamtsgewinnung kann es aber beispielsweise ein gutes Mittel sein, schon beim Ausfüllen des Mitgliedsantrages abzufragen, ob die Bereitschaft da ist, sich ehrenamtlich einzubringen und was sich die Beteiligten vorstellen könnten. Das Spektrum als Club-Berater ist breit. Man muss nicht alles wissen. Aber man muss wissen, wer sich detailliert in einem Themengebiet auskennt, und dann den entsprechenden Kontakt vermitteln können. Durch mein vorheriges Freiwilliges Soziales Jahr habe ich viele Bereiche und Ansprechpartner kennengelernt.

DFB.de: In Wolfsburg fand kürzlich ein Workshop mit anderen Club-Berater*innen aus ganz Deutschland statt. Wie haben Sie die Veranstaltung erlebt?

Moschkau: Das war schon der zweite Workshop, bei dem ich dabei war. Ich finde es immer wieder interessant, sich untereinander auszutauschen. Jeder hat eine andere und damit individuelle Herangehensweise an die verschiedenen Themen. Man lernt also neue Impulse kennen. Mit der Volkswagen Arena hatte der Workshop einen coolen Rahmen.

DFB.de: Was möchten oder konnten Sie schon direkt in die Arbeit einfließen lassen?

Moschkau: Wir hatten ja eben schon das Thema Ehrenamtsgewinnung: Da kann es ein sehr gutes Mittel sein, zum Beispiel jedes halbe Jahr eine gemeinsame Veranstaltung mit den Neumitgliedern zu planen. Es ist viel wert, wenn die Mitglieder regelmäßig mit den Beteiligten des Vereins im Austausch sind.

DFB.de: Sind Sie auch als Ehrenamtlicher in einem Verein engagiert?

Moschkau: Ich bin mittlerweile nur noch beim SC 1918 Großengottern in der Landesklasse als Abwehrspieler am Ball. Bei meinem vorherigen Verein hatte ich mich aber parallel auch als Jugendtrainer engagiert. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich beiden Aufgaben nicht in dem Umfang gerecht werden kann, wie ich es von mir selbst erwarte. Für die Zukunft kann ich mir es aber sehr gut vorstellen, wieder Jugendtrainer zu sein.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit als Club-Berater aus?

Moschkau: Ganz klar die Besuche vor Ort. Es kommt durchaus oft vor, dass ich die Vereinsvertreter schon von den Duellen mit meiner Mannschaft kenne oder dass man sich nach der Beratung dann im Rahmen eines Spiels wiedersieht. Dadurch, dass man schon vorher in Kontakt war, ist die Bereitschaft groß, sich den Frust von der Seele zu reden oder zu erzählen, was die Vereine bedrückt. Durch den persönlichen Austausch wollen wir als Verband greifbar sein.

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